Chanthou, a secondary school student on our support programme, was in danger of losing her leg or even her life because of a severe infection on her shinbone with two large abscesses. Chanthou was in a lot of pain and could not put any weight on her leg.
When I saw the girl while visiting the family, I immediately knew that this was an emergency and that we had to act quickly. We contacted a children's hospital in Siem Reap and explained the case. The response from the doctors was positive: Chanthou would be admitted and treated free of charge. We organised a taxi to take us to Siem Reap the next morning, which was far away. Once there, Chanthou was placed on a stretcher outside the hospital and taken more or less straight to the operating theatre. The operation was successful and five weeks later, at the end of August, Chanthou was able to leave the hospital thanks to the dedicated and professional work of the doctors.
Unable to afford hospital treatment at their own expense, these families seek help from dubious 'doctors' who offer their services ilegally and often do more harm than good. Even the 'medicines' that poor Cambodians buy cheaply like sweets from small shops can delay or prevent recovery.
This is what happened to our kindergarten teacher: she had been suffering from a bad toothache for a week, so she bought some tablets in the small shop next to the school. The shopkeeper put a colourful mixture of pills in a small plastic bag and promised that the toothache would soon be over. When the pills didn't work, she went to a dentist in a bigger town the next day. They cleaned her teeth and gave her another bag of pills!
When she told us her story of suffering, we took her to a good dentist in Battambang who finally extracted her badly infected wisdom tooth and gave her antibiotics and painkillers. As she is one of our staff, we paid for her treatment. This story could have ended badly, too, because the colourful sachets of pills are not always harmless - they often contain powerful drugs that put people's health at risk.
In addition to a lack of financial resources, the lack of knowledge of Cambodians, especially in rural areas, is often the reason why curable diseases take a serious turn for the worse:
A student's mother suffers from severe diabetes and for a long time did not know what was wrong with her or was not properly informed by a doctor. We are paying for her treatment as her husband died of hepatitis a few years ago and we want to prevent the student from losing both parents. The treatment is very expensive, and we need to find a long-term solution. Among the first considerations are the adult children who live and work in Thailand and may be able to pay for some of the insulin in the future.
The father of a family of six suffered from haemorrhoids in an advanced stage and was in so much pain that he could no longer work. He was so desperate that he was considering selling his hut to pay for the hospital bills. As we did not want to see the family end up homeless, we offered to help them. We accompanied him to a trusted hospital where he had recently undergone surgery. The family can pay back half of the cost ($120) in very small instalments.
Sadly, there are many more stories like this.
Many villagers suffer from hepatitis C, high blood pressure and/or diabetes.
They usually die within three to four years from the terrible concomitant and secondary diseases of these illnesses. Sometimes they leave behind young children - like the 38-year-old mother who died recently, leaving behind three children aged between three and eight.
We provide information and help where we can. If we hear of a case early enough and see an opportunity to help, we are happy to do so. However, we cannot cover the costs in every case as this would exceed our emergency budget. Our primary focus is on families whose children are enrolled in our education programmes. If children have to drop out of school due to their parents' financial struggles or health problems, it is clear that our efforts to provide them with a good education are ultimately in vain.
Deutsche Übersetzung: Wie eine dramatische Geschichte eine wundervolle Wendung nahm
Chanthou, eine Sekundarschülerin aus unserem Förderprogramm, lief Gefahr, ihr Bein oder sogar ihr Leben zu verlieren, denn sie hatte eine schwere Infektion am Schienbein mit zwei großen Abszessen. Chanthou litt unter großen Schmerzen und konnte ihr Bein nicht mehr belasten.
Als ich das Mädchen ein paar Tage später bei einem Besuch der Familie sah, wusste ich sofort, dass es sich um einen Notfall handelte und wir schnell handeln mussten. Wir kontaktierten ein Kinderspital in Siem Reap und schilderten den Fall. Die Antwort der Ärzte war positiv: Chanthou würde aufgenommen und kostenlos behandelt werden. Wir organisierten ein Taxi, das uns am nächsten Morgen ins weit entfernte Siem Reap brachte. Dort wurde Chanthou vor dem Krankenhaus auf eine Trage gelegt und auf direktem Weg in den Operationssaal gefahren. Die Operation verlief erfolgreich und fünf Wochen später, Ende August, konnte Chanthou aufgrund des beherzten und professionellen Handelns der Ärztinnen und Ärzte das Krankenhaus verlassen.
Da sich diese Familien eine Behandlung auf eigene Kosten im Krankenhaus nicht leisten können, suchen sie Hilfe bei dubiosen "Ärzten", die ihre Dienste illegal anbieten und oft mehr Schaden als Nutzen anrichten. Auch "Medikamente", die die armen Kambodschanerinnen und Kambodschaner billig in kleinen Läden wie Bonbons kaufen, verzögern oder verhindern eine Genesung.
So erging es auch unserer Kindergärtnerin: Sie litt seit einer Woche unter starken Zahnschmerzen und besorgte sich deshalb Tabletten in dem kleinen Laden neben der Schule. Der Verkäufer steckte eine bunte Mischung von Pillen in eine kleine Plastiktüte und versprach ihr, dass die Zahnschmerzen bald vorüber sein werden. Da die Pillen nicht wirkten, ging sie am nächsten Tag zum Zahnarzt in einer grösseren Ortschaft. Dort reinigte man ihre Zähne und gab ihr abermals eine Tüte voller bunter Pillen!
Als sie uns ihre Leidensgeschichte erzählte, brachten wir sie zu einem guten Zahnarzt in Battambang, der ihr schließlich den stark entzündeten Weisheitszahn zog und mit Antibiotika sowie richtigen Schmerzmitteln versorgte. Da sie eine unserer Mitarbeiterin ist, haben wir die Kosten für ihre Behandlung übernommen. Auch diese Geschichte hätte schlimm enden können, denn die Tütchen voller bunter Pillen sind nicht immer harmlos - oft sind auch starke Medikamente darunter, die die Gesundheit der Menschen gefährden.
Vor allem in ländlichen Gebieten ist neben den fehlenden finanziellen Mitteln oft auch die Unwissenheit der Kambodschanerinnen und Kambodschaner ein Grund dafür, dass an sich heilbare Krankheiten einen schweren Verlauf nehmen:
Die Mutter einer Schülerin leidet an schwerer Diabetes und wusste lange Zeit nicht, was ihr fehlt bzw. wurde nicht angemessen von einem Arzt oder einer Ärztin aufgeklärt.
Wir übernehmen ihre Behandlungskosten, da ihr Mann vor einigen Jahren an Hepatitis gestorben ist und wir verhindern wollen, dass die Schülerin beide Elternteile verliert. Die Behandlung ist sehr teuer und es gilt eine langfristige Lösung zu finden. Erste Überlegungen beziehen die erwachsenen Kinder ein, die in Thailand leben und arbeiten und möglicherweise in Zukunft einen Teil der Kosten für das Insulin übernehmen können.
Der Vater einer sechsköpfigen Familie litt an Hämorrhoiden im fortgeschrittenen Stadium und hatte so starke Schmerzen, dass er nicht mehr arbeiten konnte. Er war so verzweifelt, dass er mit dem Gedanken spielte, seine Hütte zu verkaufen, um die Krankenhauskosten bezahlen zu können. Da wir verhindern wollten, dass die Familie obdachlos wird, boten wir unsere Hilfe an. Wir begleiteten ihn zu einem vertrauenswürdigen Spital wo er vor kurzem operiert wurde. Die Familie kann uns die Hälfte der Kosten (120 $) in sehr kleinen Raten zurückzahlen.
Leider gäbe es noch viele solcher Geschichten zu erzählen.
Viele Dorfbewohner leiden zum Beispiel an Hepatitis C, Bluthochdruck und/oder Diabetes. Meist sterben sie innerhalb von drei bis vier Jahren an den schrecklichen Begleit- und Folgeerkrankungen dieser Krankheiten. Manchmal hinterlassen sie kleine Kinder - wie die 38-jährige Mutter, die kürzlich verstarb und drei Kinder im Alter von drei bis acht Jahren hinterließ.
Wir klären auf und helfen, wo wir können. Gleichzeitig wissen wir aber, dass es noch viel mehr braucht, um die Situation vor Ort zu verbessern und wir sind uns bewusst darüber, dass unsere Mittel beschränkt sind. Dennoch werden wir uns weiter mit aller Kraft für Hilfe und Aufklärung einsetzen.
Wenn wir früh genug von einem Krankheitsfall erfahren und eine Möglichkeit sehen, helfen zu können, tun wir das gerne. Wir können aber nicht in jedem Fall die Kosten übernehmen, da das unser Budget für Notfälle sprengen würde. Wir konzentrieren unsere Hilfe vor allem auf die Familien, deren Kinder unsere Bildungsprogramme besuchen. Wenn Kinder aufgrund der Schulden ihrer Eltern oder gesundheitlicher Probleme die Schule abbrechen müssen, sind unsere Bemühungen ihnen eine gute Ausbildung zu ermöglichen, letztlich wertlos.
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